Die Landesregierung hat kein Pflegekonzept!
Im Rahmen der gestrigen „Demografiekonferenz“ stellte die Landesregierung ihre neue Studie „Vereinbarkeit von Sorgearbeit und Beruf als Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs – Familienfreundliches Thüringen“ vor. Die Studie gibt Empfehlungen, wie die Politik auf die demografischen Veränderungen mit weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter und mehr Senioren reagieren kann. So wird u.a. vorgeschlagen, die Pflegestützpunkte auszubauen, den ÖPNV in ländlichen Gebieten zu verbessern und die Öffnungszeiten von Ämtern auszuweiten. Die Studie wurde vom Zentrum für Sozialforschung Halle erstellt und hat nach Angaben des Sozialministerium 72.000€ gekostet.
Dazu sagt Wiebke Muhsal, familienpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion:
„Die neue Pflegestudie wirft ein längst überfälliges Schlaglicht auf dringliche Zukunftsfragen der alternden Bevölkerung im Freistaat und kann allenfalls nur ein erster Aufschlag sein.
Ressortübergreifende Maßnahmen für eine bessere Vereinbarkeit von Sorgearbeit und Beruf müssen im Interesse der Betroffenen nun zeitnah folgen. Denn neben der neuerlichen Diskussion wohlfeiler Handlungsempfehlungen, die das Land nichts kosten, muss endlich die Finanzierung der Pflege im Sinne pflegender Angehöriger verbessert werden. So darf die Familien- bzw. Eigenbetreuung nicht zum Nachteil bei der Altersversorgung führen. Eine familienpolitische Kernforderung der AfD lautet daher, Familienpflege im Rahmen der sozialen Sicherungssysteme zu fördern.
Aber auch bezüglich des Ausbaus barrierefreier Mobilitätsangebote, insbesondere für Senioren im ländlichen Raum, bleibt die Landesregierung weit hinter den Vorschlägen der Studie zurück. Die derzeit existierenden Bus- und Bahnanbindungen reichen nämlich keineswegs aus, um den besonderen Bedürfnissen von Älteren, Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen gerecht zu werden. Trotz vieler Proteste betroffener Bürger schafft die Landesregierung es nicht, alters- und bedarfsgerechte Mobilitätskonzepte umzusetzen.
Im Grunde bescheinigt die Studie der Landesregierung ihre eigene Untätigkeit der letzten Jahre. Zu wenig wurde in der Legislaturperiode für eine gute Pflege getan. Damit die 72.000€ auch nur ansatzweise gut angelegtes Steuergeld sind, muss die Landesregierung jetzt endlich handeln.“